Bedingungslosigkeit, Systemerweiterungen

Die Bedingungslosigkeit hat zwei Komponenten – den finanziellen und den des politischen Status des Empfängers. Die finanzielle besagt, dass die Einkommensverhältnisse und der Besitz der Empfänger keine Rolle spielen dürfen. Jede Person erhält es – wobei allerdings die Höhe altersabhängig ist.
Es wird aber auch stets die Frage gestellt, ob (auf nationalem Niveau) nur Staatsbürger berechtigt sind oder auch andere. Nun, das vorgeschlagene System gibt eigentlich bereits die Antwort, wenn auch versteckt. Es gilt für die Eurozone und für alle Personen, die dort ein normales Girokonto haben. Über Staatsbürgerschaft und Wohnsitz wird nichts ausgesagt.

Die sechs Staaten, die den Euro verwenden, jedoch nicht der EU angehören, werden hier wegen zu geringer Einwohnerzahl vernachlässigt. Tschechien, Polen, Dänemark, Schweden, Bulgarien, Kroatien, Rumänien und Ungarn sind EU-Länder, die andere Währungen verwenden. Eine denkbare Systemerweiterung bestünde darin, diese Staaten einzubeziehen. Anhand des Beispieles Schweden soll gezeigt werden, wie das verwirklicht werden könnte.

Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten:

Grafik Geldflüsse
Abb. 1

Man schafft ein unabhängiges, identisches Parallelsystem, wobei die schwedische Reichsbank die Rolle der EZB übernimmt, was problemlos erscheint.
Oder man führt eine direkte Systemerweiterung durch, bei der die Konsumkonten der Schweden bei der EZB liegen – also C-Euro beinhalten.
Dazu wäre es nötig, dass die EZB Information darüber erhält, welche Girokonten es bei den schwedischen Geschäftsbanken gibt, was das schwedische Finanzamt besorgen könnte.

In Abbildung 1 wäre in erster Hand überall C-Euro durch C-Kronen zu ersetzen.

Grafik Zahlungen
Abb. 2

In Abbildung 2 soll etwas mit 100. schwedischen Kronen bezahlt werden. Was die Privatbanken betrifft, so sind das in diesem Fall schwedische Banken und auf den Konten liegen schwedische Kronen.

Und jetzt kommen wir zum springenden Punkt – der S/C-Faktor, der angibt, wie groß der Anteil der „Normalwährung“ – in diesem Fall schwedische Kronen – an der Zahlungssumme mindestens sein muss. Es ist naheliegend, dass er vom Verhältnis der gesamten Geldmenge auf allen Kronen-Konten zu der Summe aller entsprechenden Einlagen bei der EZB abhängen wird.
Was den Wechselkurs zwischen Euro und Kronen betrifft, so dürften solche Schwankungen vernachlässigbar sein.
Am Beispiel Schweden ist zu erkennen, dass sich das System in gleicher Weise auch auf die übrigen Staaten Europas erweitern lässt, solange die EZB die notwendigen Daten von den Staaten erhält, was allerdings heißt, dass die Staaten eine Auswahl treffen könnten, und die Bedingungslosigkeit daher nicht gewährleistet ist.

Eine weltweite Erweiterung ist wohl nur durch Parallelsysteme möglich.

 

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